Beschattungsmöglichkeiten für Holzbauten

Holzbauten haben nicht das Speichervermögen von in Mauerwerk ausgeführten Gebäuden – sie heizen sich schneller auf und kühlen schneller ab. Um häufige Temperaturschwankungen zu vermeiden, müssen Sie die Konstruktion, das Dach und die Fenster gut dämmen und sich frühzeitig Gedanken über die Wahl der Beschattung machen. Wenn Sie sich nämlich für eine Außenbeschattung entscheiden, sollten Sie dies bereits bei der Planung berücksichtigen.

Wärmespeicherung in Holzbauten

Es ist gängig, Holzbauten gegen Wärmeverluste im Winter zu dämmen. Der Schutz vor den starken Sonnenstrahlen im Sommer, die das Holzhaus unangenehm überhitzen können, wird jedoch manchmal unterschätzt. Manche Holzhausbesitzer verlassen sich auf Kühlung durch Wärmerückgewinnung, was die Raumtemperatur aber nur um höchstens 2 – 3 Grad senkt. Im Vergleich dazu senken Raffstoren die Temperatur im Haus um bis zu 5 – 10 Grad.

Passive Kühlung von Holzbauten

Sie können das eigentliche Gebäude in der Planungsphase so gestalten, dass es nicht überhitzt. Zum Beispiel durch die Form des Gebäudes (L‑Form statt quadratisch), einen Dachüberstand oder den Überstand einer gesamten Etage (d. h. die obere Etage hat eine breitere Basis als die untere). Auch Bäume, die in der Nähe des Hauses wachsen, können helfen, natürlichen Schatten zu spenden und die Hausumgebung angenehmer zu gestalten. Der beste Schutz vor starker Sonne und Aufheizung der Innenräume ist jedoch eine Beschattung der Fenster.

Fensterbeschattung bei einem Holzbau

Bei der Beschattung wird zwischen außen- und innenliegend unterschieden. Bei Holzbauten empfehlen wir eher eine Außenbeschattung , die eine Barriere vor dem Fenster bildet und so eine Überhitzung der Glasscheiben und das Eindringen von Wärme ins Innere verhindert. Es stehen drei Varianten zur Auswahl:

  • Aluminium-Rollläden,
  • Aluminium-Raffstoren,
  • oder Textilscreens.

Warum eignet sich eine Innenbeschattung nicht zur Kühlung von Holzbauten?

Die Innenbeschattung dämpft zwar grelles Licht, hat aber keinen großen Einfluss auf die Raumtemperatur. Ein Großteil der Wärme geht nämlich durch die Fensterscheiben hindurch – sobald sich die Glasoberfläche erwärmt, ist die Wärme bereits im Raum. Die Sonnenstrahlen müssen abgefangen werden, bevor sich das Fenster aufheizt. Dies ist in einem Holzbau mit geringerer Temperaturstabilität noch wichtiger als bei einem Massivhaus. 

Welche Beschattung für das Holzhaus wählen

Aluminium-Rollläden und Textilscreens haben zwei Vorteile gegenüber Raffstoren. Sie bilden nach dem Abdunkeln eine kompakte Oberfläche, daher:

  1. sind sie widerstandsfähiger und leiser bei Wind
  2. und sie verdunkeln den Raum komplett (bei Textilscreens ist der Verdunkelungsgrad je nach Stoffart unterschiedlich).

Bei Raffstoren bleiben auch nach der Verdunkelung immer kleine Lücken an den Seiten der Führungsprofile bestehen. Trotzdem sind sie in den letzten Jahren beliebt wegen:

  1. ihres modernen Designs 
  2. und der Möglichkeit, durch Kippen der Lamellen das Licht zu regulieren

Für alle Arten von Außenbeschattungen haben Sie die Wahl zwischen der manuellen Steuerung mittels Kurbel und Motorsteuerung . Die manuelle Steuerung wird in modernen Häusern jedoch kaum noch verwendet. 

Eine motorgesteuerte Außenbeschattung ist auch deshalb gut, weil Sie die Raffstoren oder Rollläden mit Temperatur- und Windsensoren verbinden können und der Motor dann selbst erkennt, wann die Raffstoren herunter- oder hochzufahren sind. Man kann sie auch an eine zentrale Smart-Home-Steuerung anschließen und von überall aus steuern.

TIPP: Lesen Sie, wie man die Beschattung für Passiv- oder Niedrigenergiehäuser auswählt.

Wie unterscheidet sich der Einbau einer Beschattung bei Holzbauten vom Einbau bei einem Massivhaus?

Die Montageart bei Raffstoren unterscheidet sich nicht grundsätzlich. Der ganze Ablauf erfolgt standardmäßig so, wie in einem früheren Artikel beschrieben. Der größte Unterschied ergibt sich jedoch vor der Montage in der Planungsphase.

In dieser Phase muss der Kunde (zusammen mit dem Planer) entscheiden, welche Einbauart er wählen möchte.

  • Die sichtbare Montage, also die Anbringung an eine bereits fertige Fassade, erfolgt genau wie bei anderen Bauten.
  • Die Unterputzmontage ist problematisch. Bei Holzbauten (aber vor allem bei einer „Sandwichkonstruktion“ der Außenwand) wird eine geringere Stärke der Außendämmung verwendet. Dies bedeutet, dass nicht genügend Platz vorhanden ist, um einen Unterputzkasten für den Raffstore zu schaffen, und der Bauherr steht vor dem Dilemma, ob er sich für eine sichtbare Montage entscheiden oder die Dämmstärke am kompletten Haus erhöhen soll, was die Gesamtkosten in die Höhe treibt. 

Eine andere Möglichkeit ist die Kombination aus beidem: Die Blende in die Fassade einlassen, aber einige Zentimeter herausragen lassen. Hier müssen sich die Monteure jedoch mit den Fassadenbauern abstimmen und gemeinsam verhindern, dass Leckagen unter der Blende entstehen oder Feuchtigkeit eindringt.

Wenn Sie eine Beratung zu einer spezifischen Lösung für Ihr Gebäude benötigen oder an einem Preisangebot interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Ihren nächstgelegenen Montagepartner.


Autor

Lukáš Musil

Lukáš Musil arbeiter bei NEVA seit 2017 als Handelsvertreter für die Tschechische Republik. Als Absolvent des Studienfachs Bauwesen an der Mittleren Fachschule für technische Berufe in Prostějov kann er seine erworbenen Kenntnisse praktisch umsetzen.  Zu seinen Zuständigkeitsbereichen gehören Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kundenservice.

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