Textilscreenstoffe: welche gibt es und woraus werden sie hergestellt?

12. 7. 2021

Außenliegende Textilrollos – sog. Textilscreens – sind sehr widerstandsfähig gegen Sonne, Wind, Regen und Frost. Dies liegt vor allem am Material, aus dem sie hergestellt sind. Den Markt dominieren Textilscreens aus Glas- oder Polyesterfasern, die mit einer PVC-Schicht überzogen sind, Sie finden jedoch auch Textilscreens ohne PVC. Lassen Sie uns das Material der Textilscreens genauer analysieren.

Originalscreens: Polyesterfaser + PVC

Die außenliegenden Original-Textilscreens (früher auch Senkrechtmarkisen genannt) werden aus einem Gewebe namens Screen hergestellt. Von hier stammt auch der Name „Textilscreens“.

Die Basis dieses Gewebes sind Polyesterfasern (PES), die mit PVC beschichtet sind. Der Textilscreen wird zunächst aus blanken PES-Fasern gewebt und anschließend mit einer PVC-Beschichtung – weichem Polyvinylchlorid – versehen. Der fertige Screen sieht daher fast wie eine einheitliche Fläche aus, da die meisten Löcher im Gewebe versiegelt sind und nicht durchscheinen.

In unserem Angebot finden Sie diesen Gewebetyp unter dem Handelsnamen Soltis. Konkret bieten wir den Typ Soltis Perform 92 an, den der Hersteller Serge Ferrari als Textilscreen mit den besten thermoregulierenden Eigenschaften aus seinem Angebot bezeichnet. Das Unternehmen produziert jedoch auch andere Typen wie zum Beispiel Horizon 86, Harmony 88, Master 99 oder Opaque B92. Lassen Sie sich nicht von den Zahlen täuschen – sie bezeichnen nicht die Durchlässigkeit des Gewebes, sondern sind nur ein Handelsname.

Weitere Hersteller dieses Gewebetyps sind beispielsweise Mechoshade, Phifer, Vertilux, Alkenz, Bestex, Verosol, Bandalux (Screen Vertisol) oder Loncar.


Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Polyesterfaser:

+ jahrzehntelang bewährtes Material
+ sehr reißfest
+ hochelastisch, dehnt sich/​schrumpft bei Belastung leicht und kehrt dann wieder in seine ursprüngliche Form zurück

– weniger beständig gegen extrem hohe Temperaturen
– hat eine etwas kürzere Lebensdauer als Glasfaser


Detail des Textilscreens Soltis, der zuerst gewebt und dann mit PVC beschichtet wird. Er sieht daher sehr einheitlich aus.

Gewebe aus mit PVC beschichteter Glasfaser

Beliebt sind heute auch die Screens aus Glasfaser, die mit einer farbigen PVC-Schicht überzogen sind. In diesem Falle werden die einzelnen Fasern vor dem Webenbeschichtet, danach wird das Gewebe nicht weiter behandelt. Der fertige Screen erinnert daher eher an ein dichtes Sieb und die Miniaturmaschen scheinen sichtbar durch.

In unserem Angebot finden Sie diesen Gewebetyp unter dem Handelsnamen Sergé und er wird uns von der Firma Helioscreen geliefert. Konkret bieten wir den Typ Sergé 3% an. Helioscreen bietet auch mit PVC beschichtete Gewebe aus Glasfaser unter den Namen Scala oder Staccato an.

Ein bekannter Vertreter dieses Gewebes ist auch Satiné. Weitere Hersteller sind zum Beispiel Mermet, Phifer und Copaco.


Die wichtigsten Vor- und Nachteile der Glasfaser:

+ hält hohen Temperaturen sehr gut stand
+ ist nicht brennbar
+ hat eine etwas längere Lebensdauer als Polyesterfaser

– ist zerbrechlicher als Polyester
– ist nicht so elastisch


Der Textilscreen Sergé, der eher wie ein Textilgewebe wirkt.

PVC-freie Glasfaser

Die Entwicklung von Textilscreens schreitet ständig voran, weshalb Sie heute z. B. auch Stoffe mit der Bezeichnung Screen Nature finden. Diese bestehen zu 100 % aus Glasfaser und sind nicht mehr beschichtet. Sie enthalten keinerlei PVC, Polyester oder Halogene und sind daher umweltfreundlicher.

Allerdings ist zu bemerken, dass die PVC-Schicht auf den Textilscreens ein Schlüsselfaktor ist, der die Haltbarkeit und Langlebigkeit des Produkts erhöht. Wir selbst sind daher gespannt, wie sich die Naturstoffe in der Praxis auch unter anspruchsvollen klimatischen Bedingungen bewähren. Diese finden Sie noch nicht in unserem Angebot.

In den letzten Jahren experimentieren die Hersteller von Textilscreens auch mit anderen Materialien, wie z. B. mit Acrylgeweben, die z. B. häufig für Markisen verwendet werden. Bisher setzten sie sich jedoch noch nicht signifikant durch.

Das Wichtigste ist die Durchlässigkeit und der Offenheitsfaktor

Wenn Sie einen Textilscreen suchen und nicht wissen, ob Sie sich für Glas- oder für Polyesterfaser entscheiden sollen, können Sie ruhig bleiben – die tatsächlichen Unterschiede zwischen den beiden sind minimal. Der Textilscreen ist in beiden Fällen sehr langlebig, der einzige spürbare Unterschied liegt im Design, wobei der PES-Faser-Screen eine kompaktere Fläche bildet und der Screen aus Glasfaser eher wie ein Webstoff aussieht.

Ein viel wichtigerer Parameter bei der Auswahl des Textilscreens ist z. B. die Lichtdurchlässigkeit des Gewebes, die bestimmt, wie stark der Screen verdunkelt.

  • die stärksten Verdunklungsgewebe (sog. Blackout-Stoffe) haben eine Durchlässigkeit von 0 %,
  • stark verdunkelnde Gewebe von 1 % bis 22 %
  • und leicht verdunkelnde Gewebe von 23 % bis 40 %.

Ein wichtiger Parameter ist auch der Offenheitsfaktor, der bestimmt, wie gut Sie durch das Rollo hinaussehen können. Je höher der Faktor, desto besser ist die Sicht nach draußen. Der Offenheitsfaktor liegt üblicherweise im Bereich von ein bis zehn Prozent.

Lesen Sie mehr über die Auswahl des geeigneten Gewebes und über andere Parameter der Textilscreens in unserer Anleitung So wählen Sie außenliegende Textilscreens aus.

Sofern Sie die Textilscreens persönlich sehen möchten, vereinbaren Sie einen Termin mit einem unserer Händler.


Autor

Miloslav Matoušek

Miloslav Matoušek arbeitet seit 2018 bei NEVA als Marketing-Manager. Nach seinem Studium an der Technischen Hochschule Prag stieg er in die Marketing-Branche ein. Seine ersten Berufserfahrungen sammelte er bei HANÁK NÁBYTEK und Student Agency. Um NEVA als Marke weiter zu entwickeln, setzt er langfristige Marketing- und Geschäftsziele.

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